Wohnungsmarktbericht sieht Anzeichen für Preisberuhigung in Berlin. Preise Ende 2015 nicht mehr gestiegen.

Die Preise auf dem Markt für Berlin-Immobilien zeigen 2015 erstmals seit Jahren eine Tendenz zur Konsolidierung. Das geht aus dem aktuellen Wohnungsmarktbericht 2015 hervor, der Mitte März vorgestellt wurde.

von Peter Guthmann Veröffentlicht am:

Nach jahrelangem Preisanstieg wurde Mitte 2015 mit einem durchschnittlichen Angebotskaufpreis von 3.663 Euro pro Quadratmeter vorläufig ein Höhepunkt erreicht. Ende 2015 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 3.426 Euro und damit etwas niedriger, als zur Jahresmitte. Neubauwohnungen lagen allerdings mit durchschnittlich 4.343 Euro noch deutlich darüber. Die Preise hätten sich in 2015 weiter zugunsten des oberen Preissegments verschoben, so die Autoren des Wohnungsmarktberichtes. 64 Prozent aller Angebote hätten im Bereich von über 3.000 Euro pro Quadratmeter gelegen. Die gelte aber hauptsächlich für die Innenstadtbezirke. In Spandau und Marzahn-Hellersdorf seien die Preise noch deutlich niedriger.  Gleichzeitig wurde bekannt, dass im Jahr 2015 der Bau von insgesamt 22.365 Wohnungen durch die Berliner Behörden genehmigt wurde. Das sind 16,5 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Das stärkste Plus gab es bei Anträgen auf Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, z. B. Dachgeschossausbau oder Nutzungsänderungen. Dadurch werden dem Wohnungsmarkt weitere 4.430 Wohnungen zur Verfügung stehen, ein Anstieg um 56,1 Prozent gegenüber 2014. 17.935 der 2015 genehmigten Wohnungen werden als Neubauten entstehen, das sind 9,6 Prozent mehr als im Jahr 2014. Ein Drittel der Neubauwohnungen wird als Eigentumswohnungen geplant (6.061). 15.961 Wohnungen entstehen in Mehrfamilienhäusern, ein Plus von 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Anteil von 89,0 Prozent an allen genehmigten Wohnungen. 1.853 Wohnungen sind in Ein- und Zweifamilienhäusern geplant, das ist ein Rückgang um 9,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Die meisten genehmigten Berliner Wohnungen entfielen auf die Bezirke Treptow- Köpenick, Mitte und Lichtenberg. Die veranschlagten Kosten aller im Jahr 2015 genehmigten Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau betragen 3,6 Milliarden Euro, das ist ein Rückgang um 4,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Die Zahl der im Jahr 2015 genehmigten Wohnungen nähert sich damit dem Niveau der Bauboom-Jahre in den 1990er Jahren. Damals war das Maximum im Jahr 1995 mit 29.457 genehmigten Wohnungen erreicht worden.

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